[[Slogan]]
POLITiS Studienkreis

Migration kontrovers. Positionen zur Migration im Gespräch

POLITiS-Gespräche zum Thema Migration von September bis Dezember 2019 in der Bibliothek Kulturen der Welt, jeweils von 18-20 Uhr.
Mit dieser 7-teiligen Veranstaltungsreihe bietet POLITiS einen Raum, einige zentrale Fragen der Migrations- und Asylpolitik zusammen mit Fachleuten, Politikerinnen und im Austausch mit allen Teilnehmerinnen zu vertiefen.
Hier der Flyer

Programm

Dienstag, 17.9.2019, 18-20 Uhr
Migration – Chance oder Bedrohung?
Flucht und Migration nach Europa und ihre Ursachen
mit FH-Prof. Dr. Belachew Gebrewold, Universität Innsbruck, Management Center Innsbruck
Moderation: Thomas Benedikter

Dienstag, 1.10.2019, 18-20 Uhr

Müssen wir alle migrationswilligen Menschen aufnehmen?
Rechte und Pflichten in der Migration aus ethischer Sicht
mit Alfred Ebner, Landessekretär AGB/CGIL
Pius Leitner, Früherer Obmann der Freiheitlichen, Landtagsabgeordneter a.D.
Moderation: Erwin Demichiel

Dienstag, 15.10.2019, 18-20 Uhr
„Helfen wir ihnen in ihrem Heimatland!“
Fluchtursachen bekämpfen – Aber wie?
mit Judith Hafner,Koordinatorin der Entwicklungszusammenarbeit der CARITAS
Robert Hochgruber, Religionslehrer, früher in der Entwicklungszusammenarbeit tätig
Moderation: Thomas Benedikter

Dienstag, 29.10.2019, 18-20 Uhr
Das Asylrecht: ein überfordertes Grundrecht?
Unaufschiebbare Reformen des Asylrechts
mit Leonhard Voltmer, Jurist und Asylrechtsexperte
Thomas Benedikter, Wirtschaftswissenschaftler, Mitarbeiter von Snapshots from the borders
Moderation: Erwin Demichiel

Dienstag, 12.11.2019, 18-20 Uhr
Die Migrationspolitik der EU
Europa als rettender Hafen oder "Festung Europa"
mit Karl Kössler, Jurist und Senior Researcher EURAC
Hermann Atz, Physiker und Politikwissenschaftler, Leiter des Instituts APOLLIS, Bozen
Moderation: Erwin Demichiel

Dienstag, 26.11.2019, 18-20 Uhr
Migration: unverzichtbar für Wirtschaft und Sozialstaat?
Pro und Contra aus wirtschaftlicher Perspektive
mit Stefan Perini, Wirtschaftswissenschaftler, Direktor des AFI
Oskar Peterlini, Wirtschaftswissenschaftler, Dozent an der Freien Universität Bozen, Senator und Landtagsabgeordneter a.D.
Moderation: Thomas Benedikter

Dienstag, 10.12.2019, 18-20 Uhr
„Wir, nicht die Schlepper, haben das Recht zu entscheiden, wer in unserem Land leben Soll.“ Zitat: Sebastian Kurz
Schlüsselthemen europäischer Politik auf allen Ebenen
mit Stefan Premstaller, Generalsekretär der SVP
Sergio Armanini, Gemeinderat in Meran, Lega Südtirol/Alto Adige
Moderation: Erwin Demichiel

Die Asyl- und Migrationspolitik im Gespräch

In den meisten EU-Ländern hat die Zuwanderung aus dem globalen Süden über die Schiene „Flucht und Asyl“ zu sozialer Verunsicherung und politischen Verwerfungen geführt. Verschiedene EU-Länder setzen auf nationale Alleingänge und Abschottung, während die EU als solche zu keiner gemeinsamen Asyl- und Migrationspolitik findet. Das Schengen-Europa der offenen Binnengrenzen scheint aufgrund der Migration in Gefahr, und immer mehr Wähler stimmen für Parteien, die eine Abschottung wollen. Da die treibenden Kräfte und Ursachen für die Migration in den globalen Norden aufrecht bleiben, müssen neue politische Antworten gefunden werden, wie die Industrieländer damit zurechtkommen sollen.

Kann der bloße Schutz der Außengrenzen die Migration eindämmen? Kommt Europa seinen humanitären Verpflichtungen nach oder verrät es mit der „Festung-Europa-Strategie“ seine Ideale der Menschenrechte und Solidarität? Welche Verantwortung haben die Industrieländer für die Entwicklungsländer hinsichtlich der Fluchtursachen? Wie muss ein modernes Asylrecht einerseits, eine für alle Seiten akzeptable Migrationspolitik andererseits gestaltet sein? Müssen „wir“ alle Migrationswilligen aufnehmen und warum? Schafft die Einwanderung nicht mehr Probleme als sie löst?




An der Asyl- und Migrationspolitik scheiden sich buchstäblich die Geister. Mit Unverständnis stehen sich Migrationskritiker und Vertreterinnen einer Willkommenskultur gegenüber. In der Politik führt das Thema zu deutlicher Polarisierung. Gerade beim Thema Migration gibt es nur selten Gelegenheiten einer offenen, aber fairen Diskussion aus unterschiedlicher Perspektive. Doch die Positionen zur Migration sind nicht Glaubenssache, sondern eine Herausforderung für die offene demokratische Verständigung zwischen Bürgerinnen, Fachleuten und Politikern.

Die sieben Treffen dieser Veranstaltungsreihe bieten eine Gelegenheit für kontroverse, aber sachliche Diskussion. Es geht um grundlegende ethische Fragen der Pflicht zur Hilfe für Verfolgte und Notleidende, um das Recht eines Gemeinwesens, selbst zu bestimmen, wer einwandern soll oder nicht. Es geht um die Frage, was im Asylrecht heute nicht mehr funktioniert und wie dies geändert werden kann. Wo liegt die politische und ethische Verantwortung des Nordens? Wie kann die EU in der Migrationspolitik zu einer Linie finden? Wie geht es in Italien weiter? Müssen wir uns als wohlhabende Industrieländer in den Entwicklungsländern stärker engagieren, um Fluchtursachen zu bekämpfen? Diese und weitere Fragen werden mit Bezug auf die Realität in Europa, Italien und Südtirol angesprochen.